Freitag, 22. Mai 2009

Der kleine Kreative in uns

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass - ich schreibe ja einen Krimi - habe ich Bücher gelesen, die meiner Kreativität auf die Sprünge helfen sollen. Die von Julia Cameron, die ich bereits in einem früheren Blog beworben habe.

Das Geheimnis ist, dass wir alle so einen kleinen Künstler in uns haben. Fast jeder macht irgendetwas besonders gern oder hat es als Kind gern gemacht: Malen, singen, tanzen, basteln, Theater spielen, stricken, Gitarre spielen, etc. Leider gewöhnen wir uns diese wunderbaren Beschäftigungen wieder ab, wenn wir erwachsen werden, um endlich mal etwas Vernünftiges zu tun. Wie Finanz- und Motivationsgurus es gerne nennen: EPM (Einkommen produzierende Maßnahmen; oder so ähnlich...)

Dies waren die Dinge, die uns als Kind richtig glücklich gemacht haben, und wer das Glück hatte, in seinen künstlerischen Bestrebungen unterstützt zu werden, der hat sich das eventuell bis ins Erwachsenenalter bewahrt und hatte sogar die Chance, richtig gut in dem zu werden, was er tut.

Achtung, Hürde!!!

Wir neigen nämlich dazu, nur das weitermachen zu wollen, in dem wir richtig gut sind. Sonst ist es uns nämlich furchtbar peinlich. Diese krude getöpferten Aschenbecher, die krakeligen Zeichnungen, die holprigen Verse oder die zu große Anzahl an Füßen beim Tanzen, all das lässt uns vor unserem inneren Kritiker ganz schön schlecht aussehen.

Aber:

Für ihn tun wir das nicht, wir tun das für uns. Für unsere Seele, für den kleinen Künstler in uns, der gehegt und gepflegt, geherzt und gefüttert werden möchte. Und dann tut er nämlich auch etwas für uns: Er macht unser Leben reicher, spannender, interessanter.

Erster Tipp für diejenigen, die sich trauen:
Morgenseiten schreiben

Julia Cameron rät, morgens drei Seiten mit der Hand zu schreiben, unzensiert, ohne, dass sie je jemand liest. Es darf nach Herzenslust gejammert, gefrustet, genörgelt und gelästert werden, alles, was uns im Kopf herumgeht, darf raus. Das ist übrigens keine Übung nur für Menschen, die gerne schreiben. Nein, der kleine Künstler in uns muss herausgelockt werden, und auf diese Weise geht das ganz gut. Schreiben, abheften. Wir dürfen schreiben, wie sehr uns unsere Haare im Spiegel aufregen, oder das scheußliche Aftershave unseres Chefs, was auch immer. Raus damit. Und wenn der ganze belastende Mist einmal runtergeschrieben ist, dann kommen die kleinen, zarten Ideen wieder hoch, wie kleine Pflänzchen, die unter zu viel Moos begraben waren.

Ich könnte mal wieder einen Teppich weben...
Ich könnte mir Farben kaufen und ein Bild fürs Wohnzimmer malen...
Ich könnte mir ein paar Gitarrensaiten kaufen und meine alte Yamaha neu beziehen...
A propos beziehen: Die Küchenstühle neu beziehen, das wäre auch etwas Tolles...

Bald hierzu mehr, zunächt mal viel Spaß beim Nachdenken!

Ihre und Eure
Georgia Fröhling