Donnerstag, 30. April 2009

Erinnerung ./. Inspiration Teil 4

Hallo zusammen,

so, jetzt möchte ich anfangen, das Rätsel der radikalen Verantwortung aufzulösen (und denkt nicht, dass es dadurch weniger rätselhaft würde):

Noch mal: Alles, was sich in meinem Gewahrsein und somit in meinem Leben befindet, liegt in meiner Verantwortung. Und das soll mir helfen?
Ja!
Denn es befreit mich endgültig aus der Opferrolle. Wie?

1. Ich bin für alles Verantwortlich, was mir passiert.

Also angenommen mein Chef ist blöd zu mir, was ist meine Verantwortung daran? Mal nachdenken. Ich habe mich für diesen Job nicht nur beworben, ich habe ihn sogar freiwillig angenommen und behalten.

Was könnte ich getan habe, um ihn zum Anmeckern zu bewegen? Bin ich zu servil und habe ich Angst vor ihm, dann bin ich das ideale Opfer für seine miese Laune. Oder war ich früher fleißiger und habe irgendwann auf "Dienst nach Vorschrift" geschaltet? Oder sehe ich einfach nur aus wie die Schwester seiner Frau, die er nicht mag? In dem Fall ist meine Verantwortung nur die, dass ich da war. Und vielleicht kann ich meinem Chef ja auch dabei helfen, diese Antipathie im Zaum zu halten und nicht auf mich zu übertragen.

Wenn ich für alles, was mir passiert, die Verantwortung zuerst bei mir suche, dann gibt mir das eine ziemliche Macht über mein Leben. Ich kann jederzeit neu entscheiden, ob ich diese Rolle noch spielen möchte. Ich kann mich auch fragen: Wo im Leben bin ich Täter, wen meckere ich an, dass mein Chef mir das spiegeln muss? Oder wo fehlt mir die Eigenschaft, andere mal tüchtig rund zu machen, wenn sie das verdient haben? Dann spiegelt er mir die Eigenschaft, die ich gerne hätte.

Jetzt höre ich wieder das Unwort des Jahres: "Wirtschaftskrise". Nein, ich meine nicht, dass Ihr jetzt alle den blöden Job kündigen sollt - außer, dass Ihr das aus vollem Herzen wollt und auch verantworten könnt. Aber nichts und niemand zwingt Euch dazu, etwas weiterzumachen, das Euch schlecht bekommt. Und das Weitermachen ist:

Richtig: Freie Entscheidung. Es gibt keine Zwänge, die Polizei kommt nicht, um Euch in Handschellen zur Arbeit zu bringen. Es gibt nur Konsequenzen, wenn man nicht hingeht, und eine könnte die Kündigung sein.

Das ist keine blöde Ermahnung von einer, die nicht mehr ins Büro geht. Das ist nur ein Denkanstoß zum Thema: Wer zieht in meinem Leben eigentlich die Fäden?

Bald mehr zum 2. Beispiel.

Einen schönen 1. Mai,
Ihre und Eure Georgia